Was nicht passt, kann nicht passend gemacht werden
Am späten Vormittag kommen wir aus dem Tiefschlaf. Als ich meinem Mann den Arm um den Körper lege, fällt meine Hand auf eine beachtliche Morgenerektion. Ich küsse seinen Nacken und Hals, schmiege meinen Körper an seinen. Nach und nach steigt er aus den Träumen, nimmt mich bewusst wahr. Immer mehr küssen und schmusen wir zärtlich. Ich setze mich auf seinen Schoss, bewege sanft meine Vulva an seiner Erektion, während mein Oberkörper auf seinem liegt, wir Haut an Haut verschmelzen und unsere Lippen das liebkosende Spiel fortsetzen. Mit dem zärtlichen Miteinander, der Stimulation der Labien und Klitoris, durch das sanfte Bewegen erwacht heisse Erregung. Mein Becken rutscht in Zeitlupe über seinen Bauch, über die Brust, die Knie legen sich links und rechts neben die Ohren meines Mannes. Langsam senke ich die Weiblichkeit auf seinen Mund. Butterzart gleiten seine Lippen über Venushügel, über die Labien. Die Zunge beginnt zu locken, zu lecken, bis die Klitoris zwischen den Labien lüstern hervorsteht. Seine Fingerkuppen erfassen meine hart erregten Brustspitzen, beginnen ein lustvolles Spiel, während die Zunge wunderbar zärtlich weiterstimuliert. Es ist unglaublich schön, nichts Eiliges, das Erleben lässt mich jegliches Zeitgefühl verlieren. Die erotische Energie strömt, nimmt meinen Körper mit, steigert sich, treibt mich in einen Starkstrom-Zustand. Der Unterleib pulsiert, die Muskeln ziehen, das Zungenspiel löst ein heftiges Pochen in den Labien aus. Mein Atem geht keuchend, Hitze steigt in mir hoch, die Vulva zuckt heftig auf dem spielenden Mund meines Mannes. Wie ein Orkan tobt der Orgasmus los, die Energie rauscht durch den gesamten Körper. Alles zittert, während eine wahnsinnige Befreiung aus der tiefsten Weiblichkeit steigt und der Höhepunkt endlos lange strömt. Ich schreie die Erlösung hemmungslos ins Hotelzimmer, im gesamten Unterleib bleibt ein wundervolles Summen zurück. Völlig aufgelöst rutsche ich über Brust und Bauch zurück in die Reiterstellung, lege mich auf seinen Körper, beginne hemmungslos zu schmusen, nehme den Geschmack meiner Liebessäfte in seinem Mund wahr. Erneut reibt sich Haut auf Haut, die Vulva drückt sich auf seinen Bauch, wiegt sich lustvoll darauf, bis mich eine unglaubliche Gier erfasst. Die Gier, das Maskuline tief in mir zu spüren. Ich hebe das Becken an, lasse die harte Erektion Zentimeter für Zentimeter in die Vagina sinken. Auf seinem Weg in die weibliche Tiefe berührt die Eichel einen Lustpunkt nach dem anderen. Ein unglaublich wohliges Gefühl breitet sich aus. Innig küssen sich unsere Münder, das Spiel Haut auf Haut lässt das Blut rauschen, der Penis bewegt sich bis zum Anschlag in mir. Tiefe Liebe durchströmt mein gesamtes Ich, unsere Seelen verbinden sich. Das Bewegen wird wilder und wilder. Ich richte den Oberkörper auf, stütze einen Fuss auf die Matratze und hebe das Becken kraftvoll an, bis nur noch die Eichel in meiner Lustpforte ist und lasse die Erektion anschliessend in die heisse, triefende Weiblichkeit sinken. So bewege ich mich lustvoll auf meinem Mann hoch und runter, dessen Geilheit jagt hör- und fühlbar immer heftiger durch seinen Körper. Ich versinke tief, drücke sanft mein Becken auf seines, lege das aufgestellte Bein auf das Schienbein und beginne vor und zurück zu schieben. Zuerst sanft, dann immer gieriger. Diese Aktion wirkt unglaublich stimulierend auf die Labien. Sanfte Fingerkuppen berühren butterzart die Klitoris, die erotische Energie fliesst, ich schmelze in ein tiefes Gefühl der Liebe. Mein Mann hält plötzlich inne, hält den Atem an. Sein Höhepunkt ist immer unauffällig, leise und kaum oder gar nicht wahrnehmbar. Ich selbst jage am Zenit entlang, die Fingerkuppen stimulieren weiter die Klitoris, während die Erektion langsam einschläft, der Druck in der Vagina nachlässt. Das intensive Ziehen setzt ein, mein Becken schiebt sich immer noch in ganz kurzen Bewegungen auf seinem vor und zurück, ich reibe mich an meinem Mann,.... Plötzlich kippe ich über den Zenit, falle in ein allumfassendes Erlösen, der Orgasmus tobt durch meinen Körper, schüttelt mich durch. Pure Befriedigung beginnt zu strömen... oh ist das wundervoll. Mein Oberkörper legt sich auf seinen. Küssend und streichelnd landen wir aus unserem Gefühlsrausch, schmiegen uns aneinander. Wir lassen die Seele baumeln, die Liebe strömen.
Sehr, sehr entspannt bewegen wir uns nach einer erfrischenden Dusche Richtung Frühstücksraum. Die Jäger haben bereits einen freien Tisch gefunden, wir gesellen uns zu den beiden, begrüssen die Freunde mit liebevollen Küssen. Glückliche Gesichter strahlen uns an. Die Teller werden üppig am Buffet gefüllt, gemeinsam plaudern wir über die erlebte Clubnacht von gestern Abend. Das Statement der Jäger lautet, dass dieser Club etwas ganz Besonderes ist, sie von Ambiente, Sauberkeit, Gastgeber und Service überwältigt sind. So haben die beiden einen Clubbesuch noch nie erlebt, das hat Lust auf mehr geweckt und ist nicht mit ihren bisherigen Erlebnissen in Swingerclubs zu vergleichen. Jetzt sind wir doch ein bisschen stolz, dass wir mit der Aussage, Club ist nicht gleich Club, recht behalten haben.
Die lange Rückreise wollen wir uns mit einem Zwischenstopp in einem anderen Swingerclub versüssen. Das Wetter ist sommerlich warm und wir kennen einen weiteren Swingerclub, der nach zwei Drittel der Rückfahrt auf dem Weg liegt. Dieses Etablissement besitzt einen wunderbaren Aussenbereich mit grosszügigen Liegewiesen, Saunahütte und Pool. Eine perfekte Location zu dem sommerlichen Wetter. Unterwegs schreibe ich mit den Tigern und erfahre, dass diese ebenfalls auf dem Weg zu diesem Club sind. Die Jäger und die Tiger hatten bereits länger virtuellen Kontakt, wollen einander seit geraumer Zeit real kennenlernen. So wird spontan vereinbart, dass wir uns heute zu sechst im Club treffen, ohne Erwartungen. Auf der Fahrt stecken wir immer wieder im Stau fest, die Reise ist durch den vielen Verkehr mühsam und schleppend. Völlig erledigt biegen wir auf den Parkplatz des Clubs ein und stellen fest, sehr viele Gäste hatten dieselbe Idee, den schönen Tag hier zu verleben. Der Parkplatz ist rappelvoll. Etwas schlecht gelaunt checken wir im Club ein, merken schnell, dass hier ein dichtes Gedränge und regelrecht Stress herrscht. Die Laune der Jäger verschlechtert sich von Minute zu Minute. Irgendwie fühle ich mich schuldig, dass der Plan, weitere schöne unbeschwerte Stunden mit FKK und Sex zu verleben, nicht aufgeht. Ich wollte, dass dieses Wochenende für die Jäger unvergessen bleibt. Als wir an den Umkleideräumen anstehen, verschliessen mir fremde Hände von hinten die Augen. Ein Kuss trifft meinen Hals. Die Hände verschwinden, ich drehe mich um und vor mir steht der Tiger in einem sehr, sehr sexy Outfit, während mich mein eigener völlig verschwitzter Zustand und die saloppe Strassenkleidung immens stören. Die Gegenwart des Tigers klicken meine Sensoren sofort auf «On», mein Körper reagiert. Er nimmt meinen Kopf in beide Hände und küsst mich leidenschaftlich. Ich schmelze nur so dahin. Als er mich loslässt, sind meine Knie ganz weich. Hinter ihm steht die Tigerlady und nimmt mich sofort begrüssend und küssend in die Arme. Die Tiger und die Jäger begrüssen sich. Ich stelle eine gewisse Distanziertheit fest und überlege, ob die Ursache in der überfüllten, gestressten Stimmung hier im Club liegt. Wir sprechen ab, dass wir uns später auf der Liegewiese treffen, sobald wir clubtauglich hergerichtet sind.
Als wir nach einer halben Stunde erfrischt, die Ladys im sexy Kleidchen und die Herren in bequemer Swinger-Wear über die Wiese wandern, bilde ich die Nachhut. Plötzlich umarmt mich jemand von hinten und flüstert mir: «Hallo» ins Ohr. Jetzt bin ich verdattert, denn ich habe die Tiger in einiger Entfernung im Gras liegend entdeckt. Wer hält mich in diesem Augenblick fest und küsst jetzt auch noch meinen Hals? Als ich mich umdrehe, erkenne ich den Tantrameister (Begegnung vom 05.03.2020), dessen Blicke mir eindeutiges sexuelles Interesse signalisieren. Ich begrüsse ihn mit einem freundschaftlichen Hallo und pflege etwas Smalltalk. Mein Mann kommt zu mir zurück. Fast gleichzeitig gesellt sich die Frau des Tantrameister's dazu, begrüsst mich herzlich umarmend, meinen Mann hingegen kühl distanziert. Das sind eindeutige Signale der Körpersprache. Mit einem saloppen «Wir sehen uns» ziehen sich mein Mann und ich zu den Jägern und Tigern zurück, legen uns zu ihnen auf die Wiese. Das Wetter ist wunderschön. Die Tiger und die Jäger sind bereits nackt, wir schliessen uns an. Zu sechst liegen wir, wie Gott uns geschaffen hat, auf der Wiese, beginnen zu plaudern. Das bedeutet für mich Freiheit pur. Hier mit Freunden völlig nackt zu liegen, über alles sprechen zu können, ohne Angst zu haben, dass mir in meiner verwundbaren Nacktheit irgendetwas passiert, ausser vielleicht einen unangenehmen Sonnenbrand einzufangen.
Der Tantrameister gesellt sich in unsere Runde, von seiner Frau fehlt jede Spur. Er beteiligt sich angeregt an unseren Gesprächen. Er flirtet sehr intensiv mit mir, was mir in dieser Situation nicht behagt. Ich merke, er würde mich am liebsten aus dieser Runde nehmen und irgendwo auf der Spielwiese vernaschen. Das finde ich jetzt sehr verwegen, wenn ich mit vier Freunden und meinem Mann hier die Zeit verbringen möchte. Irgendwann kommt das Thema Tantra und er bringt die mir bereits bekannten Phrasen, dass Tantra nichts mit Sex zu tun hat, dass er Tantra nur als Gebender mit entsprechender Entschädigung praktiziert. Wie schlimm er es finde, dass «gewisse Typen» die tantrische Massage als Vorspiel benutzen, um mit einer Frau zu schlafen. Wie bei unserer ersten Begegnung ärgere ich mich über seine Ansichten und kontere: «He, wenn jemand im Club oder bei einem erotischen Treffen die Frau mit tantrischen Zuwendungen so heiss machen, so grosse Lust erwecken kann, dass sie mit dem Mann schlafen möchte, dann hat er alles richtig gemacht. Was soll der Blödsinn, Tantra und Sex gehören nicht zusammen? Es hat mit Erotik, Erweckung der Lust und Befriedigung zu tun.» Er setzt wieder an, seine Argumente auszubreiten, da erhebt die Tigerlady das erste Mal die Stimme und kontert salopp: «Ach hör doch auf, wer will denn hier schon zu Tode gestreichelt werden.» Zuerst herrscht tiefes Schweigen und alle Augen sind auf die Tigerlady gerichtet. Im nächsten Augenblick ist kein Halten mehr, wir prusten los und lachen schallend.... Alle... ausser der Tantrameister. Dieser bleibt zuerst schweigend sitzen und dann verabschiedet er sich betreten von unserer Runde. Er hat gemerkt, dass er weder mich hier weg locken, noch mit seinen Weisheiten auftrumpfen kann. Bei uns anderen dauert es eine ganze Weile, bis das Gelächter verstummt ist und wir uns amüsiert den Diskussionen zuwenden. Ich muss immer wieder über die Situation kichern und sage der Tigerlady: «Hey, der Spruch war richtig gut.»
Die Tigerlady und ich müssen den menschlichen Bedürfnissen folgen, schlüpfen in Kleidchen und Schuhe, suchen die Toilette auf. Als wir warten, kommt aus der WC-Kabine eine thailändische Frau. Ich weiss, dass der Betreiber dieses Clubs immer zwei, drei Prostituierte holt, damit die Soloherren sich abreagieren können. Im Pornokino finden Gangbangs statt und diese Prostituierten sind im Mittelpunkt des Geschehens. Die Frau hat drastisch operierte Brüste, die überhaupt nicht zu ihrem zierlichen Körper passen, Tattoos und Piercings zieren ihre Haut und Intimbereich, ihr Gesicht ist stark geschminkt. Sie sieht in meinen Augen künstlich perfekt aus, wie eine dieser sehr teuren, lebensechten Sexpuppen. Mit offenem Mund starren wir sie an, wir können nicht anders. Sie stellt sich vor den Spiegel, kontrolliert ihr Make-up, wäscht sich die Hände. Zum Schluss schiebt sie jede Brust unter den Wasserhahn und trocknet sie im kühlen Luftstrahl des Handtrockners. Die Brustspitzen stehen keck von den prallen Brüsten ab. Mit vorgestrecktem Dekolleté und einem süffisantem "Tschüss" verlässt sie uns. Wir zwei schauen einander sprachlos an, das war jetzt eine Szene, die wir erst verdauen müssen.
Wir kehren zu den Freunden und Partnern zurück, erzählen von unserer Begegnung. Die Zeit verrinnt mit «einander-beschnuppern», gemeinsamen sonnenbaden, Abkühlen im Pool und Gesprächen. Für mich und meinen Mann ist selbstverständlich, dass wir mit den Jägern hier sind, wir mit ihnen tauschen, ausser von ihnen kämen klare Signale, dass sie die Tiger genügend erotisch anziehend finden, dann stände einem Spiel zu sechst von unserer Seite nichts im Weg. Immer mehr wird klar, dass es zwischen dem Jäger und der Tigerlady überhaupt nicht funkt. Der Tiger findet die Jägerin attraktiv und anziehend. Dies beruht leider auch nicht auf Gegenseitigkeit. Es ist schon verrückt. Mein Mann und ich lieben die Erotik und die Freundschaft mit den Jägern und mit den Tigern, mit beiden sind die Begegnungen immer sehr erotisch. Dass es zwischen sechs Personen stimmig ist, scheint überaus selten der Fall zu sein. Bis jetzt hat es noch nie geklappt.
Für meinen Mann und mich ist es selbstverständlich, dass für alle drei Paare ein passender Raum gesucht wird, um einander etwas Schutz vor den Horden an Single-Männern zu bieten. Wir wollen in Anbetracht der Situation mit den Jägern tauschen und die Tiger verbleiben in der Partnerschaft, auch wenn wir zu sechst den gleichen Raum benutzen. Das verstehen die Jäger scheinbar falsch, vehement wünschen sie keine Tauschzeit, wollen nur Sex mit dem eigenen Partner. Etwas konsterniert frage ich nach, ob alles in Ordnung ist. Als Antwort bekomme ich: « Wir wollen unseren Jägersex hier geniessen, keinen Partnertausch.» Ok, wir staunen darüber, aber akzeptieren es. Als ich den Tigern erzähle, was die Jäger beschlossen haben, fragen sie lächelnd: «Wollen wir tauschen?» Ohhhh, den leckeren Tiger geniessen ist ein verlockender Gedanke und ich sehe, wie die Augen meines Mannes beim Gedanken an die Tigerlady ebenfalls zu glänzen beginnen. So kommt es, dass sechs Personen einen Raum betreten, der Tiger und ich oben links auf der Liege Platz finden, die Jäger oben rechts mit etwas Abstand neben uns liegen und die Tigerlady mit meinem Mann die unterste Liege neben dem Eingang wählen. Kaum werden wir aktiv, belagern neugierige Single-Männer den Eingang und schauen unserem Treiben zu. Als sie immer näher kommen, kommunizieren wir deutlich, von draussen zuschauen sei in Ordnung, aber es wird nicht eingetreten und angefasst. Die Männer halten sich daran und der Eingang ist mit Zuschauern ausgefüllt. Wir versinken in ein intensives Liebesspiel. Ich höre neben mir das berüchtigte Lust-Kichern der Jägerin und muss innerlich darüber schmunzeln.
«Verlass bitte den Raum!» vernehme ich plötzlich die Stimme meines Mannes. Ich öffne die Augen und ein Mann mit Handtuch um die Hüften und Badelatschen an den Füssen sitzt auf der Liege, die mein Mann mit der Tigerlady gewählt hat, und streichelt unbeeindruckt ihr Bein. «Bitte raus» sagt mein Mann erneut und ich spüre gleichzeitig, wie der Tiger neben mir in masslosen Zorn gerät. Tatsächlich besitzt der ungebetene Gast die Frechheit, einfach sitzen zu bleiben und die Tigerin weiterzustreicheln. Sie ist erstarrt und ekelt sich deutlich vor den Händen des Grabschers. Mein Mann hat den Arm schützend um ihren Körper gelegt. Plötzlich schiesst der Tiger auf, baut sich zur vollen Grösse auf und wettert mit lauter Stimme: «Raus hier! Oder muss ich helfen!» Ich erschrecke über die Wucht seines Zorns. Die Atmosphäre ist äusserst aggressiv und testosterongeladen, die Zeit scheint still zu stehen. Beeindruckt und eingeschüchtert erhebt sich der Mann, zetert beim Verlassen des Raumes: «Das werde ich der Clubleitung melden.» Der wütende Tiger brüllt ihm nach: «Ich bitte darum.» Ich habe das Gefühl, einen situationsentschärfenden Kommentar abgeben zu müssen, sage laut und deutlich Richtung Tür: «Wir Ladys sind hier kein Freiwild! Ein Nein bleibt ein Nein.» Alle schauen nur noch konsterniert zum Tiger, sind doch von der Heftigkeit seiner Wut sehr geschockt. Was wäre gewesen, hätte der Typ den Raum nicht verlassen? Hätte der Tiger tatsächlich zugeschlagen, eine Schlägerei mitten im Club provoziert? Dieser Gedanke schockiert mich, denn ich bin ein sehr kommunikativer Mensch, der gelernt hat, Meinungsverschiedenheiten mit Argumenten und Diskussionen zu lösen. Sehr selten in meinem Leben wurde ich in eine Stimmung gebracht, in der ich am liebsten zugeschlagen hätte. Ich gebe zu, zwei-dreimal war ich an diesem Punkt, habe es aber nicht getan. Ich bin im Moment einfach froh, hat der lästige Mann das Weite gesucht. Sein Daneben-Benehmen hat diese aggressive Szene überhaupt ausgelöst. Nun kehrt endlich Ruhe ein, die Fronten sind geklärt.
Der Tiger kehrt zu mir zurück, der Energielevel senkt sich und nach und nach kommt die erotische Stimmung zurück. So versinke ich in den Duft und in den Sexappeal des Tigers, kuschle an seine Seite, fühle, wie die negative, aggressive Energie in ihm verschwindet. Zum Glück. Wir schaffen es, ins Hier und Jetzt zu versinken. Ich blende bewusst alles aus, verbinde mich mit meinem Tauschpartner, höre und sehe nicht mehr, was auf den benachbarten Liegen oder an der Tür passiert. Ich erlebe mit dem Tiger eine unendlich geile Zeit, rase an den erotischen Zenit, um vor den Augen der Zuschauer wild squirtend von einem Orgasmus zum nächsten zu fliegen. Zum Glück darf ich nun die entspannte, friedliche, sexgeladene Seite vom Tiger erleben. Schlussendlich fühle ich nur noch Frieden, tiefe Entspannung und allumfassende Befriedigung. In den letzten 24 Stunden durfte ich Sex mit drei verschiedenen, wundervollen Männern haben......... das ist soooooo geil.
Nach einer erfrischenden Dusche und einem stärkenden Essen sitzen wir an einem Tisch auf dem Outdoor-Sitzplatz. Es ist immer noch wunderbar warm. Im Innenbereich laden südamerikanische Klänge zum Tanzen ein. Der Jäger schaut mich an und sagt: «So, heute tanzt du mit mir.» Mein Herz rutscht ins Höschen, der Atem und Herzschlag setzen vor Schreck aus. Eigentlich möchte ich meine Tanzblockade so gerne loswerden, mein innerer Kampf wechselt von Feigheit zu Mut und fällt wieder zurück. Der Jäger steht auf, wird immer bestimmter, zeigt mit dem Zeigefinger Richtung Innenbereich. Boahhh, ich merke, ich komme aus der Nummer nicht mehr raus. Schmollend bleibe ich immer noch sitzen und drohe: «Dir ist doch gar nicht klar, was du dir damit antust.» Er lacht und sagt: «Der Herr führt, also hast Du nur zu folgen.» Sehr zögernd erhebe ich mich, lasse mich von ihm mitziehen. Ich trete in die Lounge und Musik mit einem extrem schnellen Takt erfüllt den Raum, kein einziges Paar tanzt. Meine Tanzinsolvenz lässt mich regelrecht erstarren. «Komm, höre die Musik, folge dem Takt, es ist ganz einfach.» muntert der Jäger mich auf. Ich schaue auf seine flink bewegenden Füsse, höre den schnellen Takt, mein Körper ist gelähmt. «Komm, bewege dich.» fordert er mich auf. Kein anderes Paar ist auf der Tanzfläche, ich kann mich nirgends verstecken, ich sterbe innerlich tausend Tode. Ich versuche ein paar Takte zu folgen. In meiner Schockstarre habe ich keine Chance. Zuletzt werfe ich verzweifelt die Arme um seine Schultern, küsse ablenkend seinen Hals und flüstere ihm ins Ohr: «Es geht einfach nicht.» Ich spüre den Zorn in seiner Stimme: «Du versuchst es nicht mal, bewege Dich!» Verzweifelt sage ich: «Ich kann nicht.» Ich spüre seine Enttäuschung deutlich, zusätzlich auch meine Enttäuschung über mich selbst. Nicht mal mit seiner Hilfe kann ich aus meiner Blockade kommen. Diese immense Tanzinsolenz trage ich seit der Kindheit in mir, ich kann keine über's Ohr aufgenommenen Rhythmen in Bewegung umsetzen. Dieser Draht existiert bei mir nicht. Der sehr schnelle Rhythmus der Musik und das Präsentiertsein auf der Tanzfläche machen die Aufgabe unlösbar für mich. «Verzeih mir.» bitte ich, lasse los und kehre zu meinem Mann und den Freunden an den Tisch zurück. Wütend und enttäuscht folgt mir der Jäger. Als er sich hinsetzt, höre ich nur noch Frust: «Nicht mal probiert hat sie es.» Ich bitte nochmals um Verzeihung. Ohh, was ist das für ein verrückter Tag.
Der Abend kommt, intensive Cluberlebnisse finden langsam ein Ende, eine regelrechte Achterbahnfahrt der Emotionen ist vorüber. Alle sind müde, aber auch entspannt und befriedigt. Herzlich verabschieden wir uns von den Tigern und treten die Heimreise an. Die Jäger bringen uns wohlbehalten nach Hause, verabschieden sich liebevoll von uns, bedanken sich für die interessanten Erfahrungen und nehmen die Kilometer ins Jägerheim in Angriff.
Als wir mit den Jägern einen Tag später schreiben, gestehen sie uns, dass sie keine Anziehung zu den Tigern verspürt haben. Sie wollten unbedingt den Partnertausch mit den Tigern vermeiden, fanden es nicht in Ordnung, dass sie für die Erotik in den gleichen Raum kamen. Es war für uns klar, als wir merkten, dass keine Anziehung vorhanden war, dass die Tiger nicht ins Spiel genommen werden. Wir hätten selbstverständlich nur mit den Jägern getauscht. Dass sie sich von den Tigern im gleichen Raum gestört gefühlt haben, finden wir seltsam. Vor allem in Anbetracht der vielen Gäste im Club und den mühsamen Verhältnissen. Wir erfahren, dass die Jäger die grosse Verbundenheit zwischen uns und den Tigern gespürt haben. Sie hätten sich gewünscht, die Wege der Tiger und unserer Vierergruppe hätten sich nach dem Kennenlernen getrennt. Es sei ja nicht vereinbart gewesen, dass wir den Tag gemeinsam verbringen. Jetzt verstehe ich plötzlich, was hier passiert ist. Es war Eifersucht, die den Ablauf dieses Treffens gesteuert hat. Mein Mann und ich haben allen die gleiche Aufmerksamkeit zukommen lassen, da wir uns in der Gruppe wohlgefühlt haben. Der Gedanke, dass wir jemanden wegschicken müssen, der nicht aufdringlich ist, ist uns völlig fremd. Die Jäger haben es leider unterlassen, zu kommunizieren, dass sie lieber zu viert die Zeit verbringen möchten. Ich stelle fest, selbst unter Swingern menschelt es sehr und es wird zu wenig kommuniziert.... wie es im gesamten Leben geschieht.
Für mich selbst ist entschieden, dass ich diesen Club nicht mehr besuchen möchte. Die wunderbare Liegewiese bietet an schönen Sommertagen viel. Nur geht für mich der Grundgedanke für's Swingen in diesem Club verloren. Man lässt so viele Soloherren hinein, dass die Notgeilheit spürbar ist, Anstand verloren geht. Es werden Prostituierte zur Verfügung gestellt, diese sind frei benutzbar. Hat nun eine Frau einen grossen Sexhunger oder präsentiert sich gerne, wird sie wie eine Prostituierte angeschaut und behandelt. In richtig guten Swingerclubs steht die Frau mit ihren Bedürfnissen im Vordergrund und Soloherren gehen respektvoll mit ihnen um, als erotische Lady fühlt man sich geschätzt.
Nach meiner Meinung sollen alle Herren, die verfügbare Lady benutzen und sich abreagieren wollen, in ein Bordell. Alle, die herrliche, freiwillige Erotik geniessen wollen, bereit sind, Respekt und Anstand walten zu lassen, einsehen, dass hier ein Geben und Nehmen von beiden Seiten stattfindet, sollen einen Swingerclub besuchen. Auch als Soloherr ist man dann bei einem Paar oder einer Lady sehr willkommen. Reine Paareabende in Clubs sind nicht immer die Lösung, vor allem, wenn Ladys gerne mal zwei oder auch drei gepflegte Herren geniessen wollen. Diese zwei Welten, Bordell und Swingerclub, dürfen sich nicht begegnen. Wenn die Grenzen verschwimmen, wird es für die Ladys alles andere als erfüllend, selbst wenn es eine wunderbar gestaltete, saubere Location ist.