Nur schöne Erlebnisse????

06.03.2019

Nur schöne Erlebnisse???

Wenn ihr meinen Blog liest, vor allem die Erlebnisse der letzten Monate, durften wir als Paar, durfte ich als Lady, sehr, sehr schöne Begegnungen erleben. Mit diesem Blogeintrag wünsche ich, das Bild gerade zu richten. Im Blog schreibe ich nicht über jedes einzelne Kennenlerndate, bei dem wir uns wegen fehlender erotischer Kompatibilität wieder getrennt haben. Solche gibt es aber viele!

Ich, als Lady, treffe mich sehr gerne mit Herren, bei denen ein Funke beim virtuellen Kontakt überspringt. Wir schreiben, tauschen uns aus und nun entfaltet sich eine Neugierde, eine knisternde Spannung. Mein Bauchgefühl meldet sich, darauf höre ich. Ausser meinem unempathischen Saunadate, waren alle getroffenen Herren freundlich, zuvorkommend und höflich. Fast immer habe ich den Abend und die Gesellschaft vollumfänglich genossen und es waren sehr spannende Begegnungen, gefüllt mit so viel Erfahrungsaustausch und Leben.

Einmal kam es vor, dass der Herr mich begrüsst hat, wir uns setzten und nach 10 Minuten hat er es geschafft, mich zu langweilen. Das war ein einmaliger Rekord. Trotzdem habe ich ihm bis zum Ende des Abendessens freundlich Gesellschaft geleistet, bin seinem selbstverliebten Monolog mit halbem Ohr gefolgt und habe mich am Schluss mit einem einfachen Händedruck und ohne Kuss verabschiedet. Es interessierte mich schlichtweg nicht mehr, wie er roch, was er für eine Energie hatte.

Eine freundschaftliche und nette Gesellschaft heisst aber nicht, dass jeder Kontakt für Sex gereicht hat. Gelungener Abend heisst nicht sexuell kompatibel. Da habe ich mal mit einem Herrn ausgiebig diskutiert. Feminin und maskulin funktionieren verschieden und da darf das Feminine dem Maskulinen keinen Vorwurf machen, genau so ist es aber auch umgekehrt. Der Mann funktioniert wirklich zielorientiert. Anschauen, Riechen, die Bewegungen der Lady wahrnehmen....... ach lecker und dann sind der Erotik keine grossen Grenzen gesetzt. Die Frau lässt den Herrn beim Sex in ihr tiefstes, verletzlichstes Inneres und eigentlich geschieht die Entscheidung "dafür-oder-dagegen" rein intuitiv, aus dem Bauch heraus, im Grunde der Dinge ohne Hirn. Ich kann nicht mal erklären, warum ich mich so oder so entscheide!

In den Anfangszeiten des Swingens habe ich bei neutralem Bauchgefühl aus Neugierde eher dafür entschieden, heute entscheide ich mich eindeutig dagegen. Ich grüble auch nach der Entscheidung niemals darüber nach, hätte ich doch...... oder hätte ich doch nicht!

Wenn mein Gefühl "Nein" sagt, ist es ein Nein. Wenn mein Gefühl "Ja" sagt, dann probiere ich es vollumfänglich und ohne Bedenken aus. Entwickelt sich die Begegnung nicht gut, ziehe ich es NICHT durch, sondern breche höflich ab. Es ist immer schwierig, wenn ich einen Break machen muss, aber entweder es klappt oder es klappt nicht. Zum Gefallen "HERHEBE" tu ich nicht. Wenn das Erleben für mich zwar ok, aber nichts Besonderes war, gibt es keine Wiederholung, dann bleibt es ein One-Night-Stand, obwohl ich das definitiv nicht suche. Ich liebe es, wenn ich mich auf ein nächstes Mal freuen kann. Noch nie bin ich in ein seelisches Elend gefallen, weil ich swinge und fremde Männer in meine Nähe lasse. Ich konnte immer alles verarbeiten, tolle Begegnungen geniessen, aus unpassenden Situationen lernen.

Mit Paaren ist es schwieriger, denn hier müssen vier zusammenpassen. Wenn der sympathische Funke real überspringt, ist es genial. Wir teilen dann wirklich Freundschaft und Empathie. Es bildet sich die wunderbare "Freundschaft plus"! Es steht nicht alleine der Sex im Vordergrund, sondern das zwanglose Zusammensein. Interessante Gespräche, Gaudi haben, gemeinsames Essen, das liebevolle Berühren, zärtliche Gesten und dann noch in die Erotik versinken..... Gemeinsame Ausflüge, Events besuchen, einfach mehr als nur ein paar Stunden mit Sex zu verbringen: Ein sehr, sehr seltenes Geschenk und Privileg. Wir teilen es bis jetzt mit den Tigern, den Jägern und mit dem Namasté-Paar stehen die Chancen gut.

Wir hatten extrem viele Treffen mit Paaren, wo wir unverrichteter Dinge wieder nach Hause gingen. Passt es auch nur für eine einzige Person nicht, kann man die Geschichte vergessen. Ich beschreibe mal, was ich mache, wenn es für mich nicht passt. Entweder warte ich einen guten Moment ab und sage dann mit sanfter, aber bestimmter Stimme: "Meine Lieben, ihr seid super sympathisch und ich sitze sehr gern hier in der Runde, aber für mehr knistert es bei mir einfach zu wenig." Noch besser, wenn die Lady auf die Toilette muss, zeige ich ihr den Weg oder gehe mit, halte sie freundschaftlich an, suche ihren Blick und spreche darüber. Oft mache ich es auch, wenn ich Interesse an einem Partnertausch habe. Dann frage ich in einem guten Moment die Lady, wie stimmig es für sie sei. Ich bewege mich immer ehrlich in der Szene. Dafür musste ich lernen, dass viele es nicht schaffen, mit der Wahrheit zu antworten. Und da prangere ich die Feigheit der Frauen ganz klar an. Auch wenn es herausfordernd ist, mit Höflichkeit ein "Ja oder "Nein" aussprechen, dazu muss eine erwachsene Frau in jeder Lebenslage heute fähig sein. Und dann kann eine Frau eine immense Freiheit geniessen und braucht zickiges, unhöfliches Benehmen im Umgang miteinander nicht mehr.

An alle Herren, Damen und Paare: Eine Absage ist nicht eine Wertung Eurer Existenz, ist keine grundsätzliche Ablehnung von euch als Menschen. Es drückt einzig und alleine die fehlende Kompatibilität in der Erotik aus. Ich musste lernen, dass eine Ablehnung niemals einen Angriff auf mein Selbstbewusstsein darstellen darf..... und es auch nicht ist. Das passende Gegenüber kann mir schon morgen über den Weg laufen.... egal, ob für Freundschaft, Beruf oder Erotik.

Viele Dates, die ohne erotische Begegnung abgelaufen sind, begleiten mich/uns heute als gute Freunde!! In der Muggelwelt kann man sich nicht über Sex und Erotik offen austauschen, vor allem, wenn man als Paar oder Einzelpersonen etwas wilder unterwegs ist. Mit den Freunden aus der Szene ist das problemlos machbar, ob wir erotisch aktiv oder passiv befreundet sind. Das ist ebenfalls eine bereichernde Form von Freiheit.