Devote Ladys
Oh, was für ein Freitag. Ich habe so viel zu erledigen und bin heute zu einem Sub-Sklavinnen-Treffen angemeldet. Es hat meine Neugierde geweckt, als ich ein Event entdeckte, an dem sich devote Lady's begegnen können. Das bietet eine Gelegenheit, ganz unter sich offene Gespräche führen können, ohne die Anwesenheit ihre Gebieter. Kurzentschlossen habe ich den Anmelde-Button betätigt. Auf der Gästeliste erschien eine Lady, die aus meiner Nähe kommt. Ich nahm Kontakt auf und fragte, ob wir zusammen fahren wollen. Sie fand es eine gute Idee und so vereinbarten wir, dass sie mich zu Hause abholt und wir uns die Fahrt teilen.
Eine grosse Spannung begleitet mich durch den Tag, fast im Taktfahrplan stemme ich die Aufgaben. Über Mittag lege ich alles für den Abend bereit, denn ich weiss, es wird am Abend mit dem Zeitmanagement megaknapp.
Um 17.40 Uhr renne ich ins Haus, strample mich aus den Kleidern und hüpfe unter die Dusche. Haare föhnen, eincremen, einkleiden.... um 17.56 Uhr stehe ich startklar auf dem Parkplatz, eine weibliche Meisterleistung. Kurz nach 18.00 Uhr kommt mein Sub-Taxi, ich steige ein und eine nette Lady begrüsst mich. Wir fahren los, das Navi streikt. Auch nach mehreren Versuchen können wir das Ding nicht dazu überreden, uns den Weg zum Zielort zu zeigen. Mein Mann hatte mir ein Navi-App auf mein Handy geladen. Nach einem kurzen Anruf, bringe ich es zum Laufen. So fahren wir nun zielsicher, ohne Umwege, zum gewünschten Ort. Den ganzen Weg plaudern wir nett miteinander und tauschen uns aus. Selbstverständlich fällt das Gespräch sehr schnell auf das Thema BDSM. Meine Chauffeurin hat nach meiner Meinung bis jetzt noch nicht mal den "Hauch einer Sub" ausprobiert, ausgelebt oder irgendeinen Ansatz dazu gefunden. Mein Eindruck: Sie ist eine charmante, behütete Diva, ganz sicher keine Sub oder Sklavin. Vielleicht erweckt dieser Abend ihre Lust auf mehr. Solche Events sind ja dazu da, den Horizont zu erweitern. Wir führen interessante Gespräche, wobei ich den Eindruck bekomme, dass ich sie komplett fasziniere mit dem, was ich erlebt habe und intensiv auslebe.
Als wir am Bahnhof des Zielortes ankommen, werden wir vom Gebieter der Gastgeberin (ein beeindruckender Mann) abgeholt und können hinter ihm herfahren. Staunend betreten wir ein riesiges Haus, in dessen Wohnzimmer wir mein ganzes Zuhause reinstellen könnten. Sehr eindrücklich. Im Ganzen sind wir sieben Lady's. Die Begrüssung ist sehr herzlich. Eine Lady kenne ich sogar. Sie war bei meinem ersten Abend der O (Eintrag im Blog 03.11.2019) mit dabei. Im Gegensatz zu mir, ist sie ausschliesslich die Sub ihres Mannes, der seit ihrem 17. Lebensjahr ihr Partner ist. Swingen oder sich mit anderen Herren vergnügen kommt für sie nicht in Frage. Sie reagiert sehr distanziert auf meine Anwesenheit, begrüsst mich kurz und sehr eisig. Ich frage mich, warum. Egal, mit den anderen Ladys komme ich ganz gut klar. Normalerweise mag ich Frauenrunden gar nicht, denn ich fühle oft das Aufkommen von Neid und latenter Zickigkeit, wenn Frauen unter sich sind. Diese devoten Ladys sind im Augenblick sehr, sehr spannend. Ich frage gerne nach und bekomme offen Antwort. Viele Facetten des Sub-Auslebens gibt es, jede Lady hat ihre eigene Geschichte, Bedürfnisse, Vorlieben. Ich als "Teilzeit-Sub" folge den Erzählungen über 24/7 (also Sklavin eines Mannes sein, 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche, was für mich niemals in Frage kommt), über Events, an denen sie teilgenommen haben, über verschiedene Praktiken im BDSM, erfahre von Ladys, die BDSM und Swingen gleichermassen ausleben (wie ich), bekomme Informationen zu gesundheitlichen Aspekten u.v.m. Ein toller Einblick in diese Welt. Ein gemeinsames, gemütliches Essen verschönert uns den Abend. Nach dem Essen werden allen Gästen die unteren Räumlichkeiten gezeigt, eigentlich das Herzstück dieser Villa. Ein riesiger Event-Raum, das Herrenzimmer, sogar ein kleines Gefängnis, die Sauna, viele verschiedene Spielräume mit BDSM Möbel und Utensilien. Alles ist riesengross und mit viel Stil eingerichtet. Das Beste, was ich je gesehen habe. Die Sauna hat eine Glasfront und hinten fliesst ein beleuchteter Wasserfall über eine Wand, sieht super aus. Die Sauna dürfen wir gleich ausprobieren, was nach einem langen Arbeitstag ein grosser Genuss für mich ist. Immer begleiten mich die Ladys mit spannenden Gesprächen.
Kurz vor Mitternacht kommen die Herren der Ladys zurück. Ich sehe, wie die Sub's vor ihren Herrn zur Begrüssung niederknien, auf Wunsch der Herren ein Getränk auf Knien und in devoter Haltung übergeben. Meine Begleiterin und ich haben keinen Herrn dabei. So geht diese Aufgabe an uns vorbei. Die Herren mustern mich neugierig, ich spüre sichtliches Interesse. Ich lasse es darauf bewenden und entschliesse hiermit den Abend zu beenden. Wir verabschieden uns von allen Anwesenden und dabei schaue ich jedem Herrn in die Augen. Ob ich es darf? Keine Ahnung, aber mir ist es egal. Ich bin nicht deren Sub und "Mi Señor" darf ich grundsätzlich in die Augen schauen. Manchmal verbietet er es oder verbindet mir einfach die Augen. Um 1.00 Uhr nachts komme ich wohlbehalten zu Hause an. Ich verabschiede mich von der netten Lady, bedanke mich für den Fahrdienst. Vor Müdigkeit und Erschöpfung fröstelt es mich. Es dauert ein Weilchen, bevor ich einschlafen kann. Die Eindrücke waren zu intensiv.